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Papst aufgerufen, um Druck auf Manama-Regime zur Freilassung politischer Gefangener auszuüben

8:42 - November 08, 2022
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TEHERAN (IQNA) – Eine Protestdemonstration war in Bahrain entlang der Autokolonne des Papstes Franziskus abgehalten worden um ihn dazu zu drängen, Druck auf das Manama-Regime auszuüben, um politische Gefangene des Staates am Persischen Golf freizulassen.

Die Protestaktion war am Samstag von Verwandten von zum Tod Verurteilten und lebenden Insassen abgehalten worden, als der Ponifex, der sich auf einer historischen Viertagesreise durch Bahrain befindet, mit seinem Gefolge eine Straße in der Stadt Isa, die im nördlichen Mittelbahrain liegt, entlang fuhr. Das berichtete PressTV.

Die Protestierenden hielten Plakate mit Slogans hoch, auf denen die Freilassung der politischen Gefangenen des Landes und ein Ende der absolut ungerechten ethnozentrischen Praktiken des regierenden AL-Khalifa-Regimes gefordert werden.

Auf einem der Plakate stand „Toleranz, Koexistenz ist eine Ausübung, nicht nur ein Slogan. #Befreit Hasan Mushaima#Befreit politische Gefangene#Beendet den Sektarianismus“.

Hassan Mushaima ist ein früheres Parlamentsmitglied, das vom Regime rebellischer Aktivitäten beschuldigt wird. Er war 2011 zu lebenslanger Haft verurteilt worden, als die Bevölkerung des Landes massenweise gegen die jahrzehntelange Ausgrenzungs- und Tyrannisierungspolitik, die gegen die schiitische Mehrheit geführt wird, aufstand.

Das Regime war hart wie nie zuvor gegen die prodemokratischen Proteste vorgegangen, indem Hunderte an Menschen getötet und Tausende inhaftiert worden waren. Der Staat hatte auch die größte Oppositionsgruppe, die unter dem Namen „al-Wefaq National Islamic Society“ bekannt ist, aufgelöst.

Ein Video der Proteste, das unter anderem verschiedene Frauen und Kinder zeigt, war online von dem in London basierten Institut für Rechte und Demokratie Bahrain (BIRD) und al-Wefaq gepostet worden.

 

Papst aufgerufen, um Druck auf Manama-Regime zur Freilassung politischer Gefangener auszuüben

 

Nach BIRD waren die Protestierenden von der Polizei mit Gewalt vom Platz entfernt worden, wurden aber später wieder freigelassen.

Ein Regierungssprecher behauptete, dass es während des Besuchs des Paptes keine Inhaftierungen oder Festnahmen gegeben hätte.

Aktivisten für Recht hatten davor gewarnt, dass das Regime vielleicht den Besuch des Papstes dazu ausnutzen werde, um ein gnädiges Bild von sich zu geben, damit es die weitverbreitete Nachricht von der Misshandlung der schiitischen Mehrheit weißwaschen kann.

Bevor der Papst am Donnerstag angekommen war, hatten Familienmitglieder von zum Tod Verurteilten gebeten, sich gegen die Kapitalstrafe auszusprechen und während seiner Reise politische Gefangene zu verteidigen. Sie begrüßten den Aufruf des Papstes zur Berufung des Todesurteils und dass die Menschenrechte in dem Königreich beachtet werden sollen. Sie hofften, dass der Pontifex den Rest seiner historischen Vier-Tagesreise dazu nutzen werde, um die Familien von zum Tode Verurteilten und Gefangenen zu besuchen.

 

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Maryam Alkhawaja, eine Aktivistin für Menschenrechte in Bahrain und die Tochter von Abdulhadi Alkhawaja, ein bekannter Menschenrechtsverteidiger, der seit 2011 inhaftiert ist, sagte Middle East Eye, dass sowohl sie als auch andere den Papst dazu aufgerufen hätten, seinen Besuch in Bahrain abzusagen oder mit dem Herrscher des Königreichs, König Hamad bin Isa Al Khalifa, nicht die Hände zu schütteln. Keines von beidem traf ein.

Die Aktivistin für Recht sagte auch, dass sie glaube, dass der Plan des Regimes, die Reise des Papstes für eine Werbung in der Öffentlichkeit zu nutzen, zurückgeschlagen habe: „Durch den Besuch war das Gegenteil erreicht worden, da er noch mehr Aufmerksamkeit auf die verheerende Situation der Menschenrechte in diesem Land gelenkt hat.“

Seit einem Aufstand im Jahr 2011 hat das Regime in Bahrain Tausende seiner Gegner inhaftiert, meistens durch Massenverurteilungen.

Das Königreich hat permanent die Kritik von den Vereinten Nationen und anderen Rechtskörpern an den Verurteilungsverfahren und Haftbedingungen zurückgewiesen.

Quelle: PressTV

 

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